Die Grafiken

Die Sammlung an Grafiken des Musée des Beaux-Arts zählt nahezu 25.000 Werke vom 16. bis zum 20. Jahrhundert.

Bestehend aus Zeichnungen und Druckgrafiken, Büchern und Heften, beherbergt die Sammlung bedeutende Ensembles von lothringischen Künstlern wie Jacques Callot(1592–1635), Jean-Ignace-Isidore Gérard, genannt Grandville (1803–1847), die Gebrüder Jules (1833–1898) und Léon (1833-1887) Voirin, Émile Friant (1863–1932), Paul-Émile Colin (1867–1949) oder auch Étienne Cournault (1891–1948).

Diese Sammlungen werden ergänzt durch hunderte Zeichnungen von französischen und italienischen Künstlern sowie Künstlern aus den Schulen des Nordens vom 16. bis zum 20. Jahrhundert, wie beispielsweise Guercino, François Boucher, Jean-Antoine Watteau, Anne Vallayer-Coster, Eugène Delacroix, Jean-Auguste-Dominique Ingres usw.

Durch die Spende von Albert Boidin, Testamentsvollstrecker von Armand Grandville, Sohn des Künstlers, konnten 1894 mehr als 1.400 Zeichnungen des lothringischen Karikaturisten und Illustrators in den Bestand aufgenommen werden. Seit dem Vermächtnis von Émile Friant aus dem Jahre 1932 kann das Musée des Beaux-Arts de Nancy den größten Fundus dieses Malers vorweisen (mehr als 1.900 Werke, Zeichnungen, Druckgrafiken und Gemälde). Im Jahre 1936 konnte diesen Sammlungen eine Kollektion mit mehr als 200 japanischen Druckgrafiken hinzugefügt werden, die aus dem Vermächtnis des Unternehmers Charles Cartier-Bresson (1936) stammten. Im Jahre 1940 erwarb die Stadt Nancy schlussendlich die Kollektion von Jules Lieure (1866–1940), einem großen Fachmann für Jacques Callot, bestehend aus mehr als 1.400 Werken, davon 700 originale Druckgrafiken des großen lothringischen Graveurs.

Im Jahr 1999 konnte die Sammlung dank der Großzügigkeit des bedeutenden Kunsthistorikers Jacques Thuillier und seiner Bruders Guy, sowohl was die Anzahl als auch die Qualität der gespendeten Werk betrifft, spektakulär erweitert werden. Es handelt sich hierbei um nicht weniger als 2.500 Zeichnungen und 12.500 Druckgrafiken aus dem 16. Jahrhundert bis heute, die auf diesem Wege Einzug in die Sammlungen in Nancy erhielten. Dieses Ensemble setzt sich zusammen aus Werken ausländischer Schulen sowie aus französischen Werken mit einer Vorliebe für das 17. und 19. Jahrhundert (Nicolas Poussin, Claude Mellan, Pierre Puvis de Chavannes, Auguste Lepère). Einige Werke aus dem 20. Jahrhundert sollten die Sammlung zusätzlich ergänzen (Avigdor Arikha, Jules Chadel, Bernard Naudin, Pierre Guastalla, Roger de la Fresnaye, Aristide Maillol, Germaine Richier oder Erik Desmazières sowie eine bedeutende Sammlung an Zeichnungen von Robert Pougheon).

Kürzliche Neuanschaffungen, die mithilfe verschiedener Partner getätigt werden konnten, Spenden und Vermächtnisse ergänzten diese Sammlung mit Werken von alten (Watteau) und zeitgenössischen Künstlern wie Joël Kermarrec oder auch Étienne Pressager (Eingeweide Nr. 4, 2013).

Seit 2001 ermöglicht die Einrichtung eines modernen Grafikbüros den Empfang von Forschern, die sich mit den Werken auseinandersetzen möchten. Um vorherige Terminvereinbarung wird gebeten.