Design Jean Prouvé
Da er den Großteil seiner Karriere in Lothringen verbracht hat, mit seinen Ateliers in Nancy, genießt Jean Prouvé heute ein internationales Ansehen. Seit 2012 präsentiert das Musée des Beaux-Arts eine der bedeutendsten öffentlichen Sammlungen an Objekten, die durch den aus Lothringen stammenden Designer entworfen wurden.
Im Herzen der Dauerausstellung laden rund 30 durch das Museum erworbene oder durch Privatpersonen und Institutionen als Leihgabe zur Verfügung gestellte Objekte ein, die großen Phasen in der Karriere von Jean Prouvé (1901–1984) zu entdecken. Kunstschmied, Handwerker, der Begriff „Konstrukteur“ scheint geeigneter zu sein als Designer, um seine Karriere zu beschreiben. Ausgestattet mit einem bemerkenswerten Erfindungsgeist verstand er es, den durch seinen Vater Victor Prouvé vermittelten Prinzipien der École de Nancy im Rahmen der Internationalen Moderne eine neue Dimension zu verleihen.
Mehrere Serien, die mit dem Ziel produziert wurden, dass sie möglichst vielen Menschen zugänglich sind, dienten als Einrichtung in zahlreichen Häusern und großen Schulkomplexen. Das Museum stellt einige Beispiele aus, einzelne Werke, die zu Ikonen des Designs wurden (Standardstühle Nr. 4, Stuhl „Métropole“ Nr. 305, Zerlegbarer Holzstuhl CB22, Rollschemel, Schreibtisch „Compas“), komplette Einrichtungen (Cité Universitaire Monbois, École Municipale de Vantoux, Cité Universitaire Antony) und architektonische Elemente (Bullaugenwand, Brise-soleil, Fassadenplatte für den Pavillon du Centenaire de l’Aluminium). Mithilfe von Videos und einer virtuellen Besichtigung des Hauses von Jean Prouvé (Nancy) stellen diese Objekte ein Zeugnis der Konstruktionsprinzipien dar, die er auf verschiedene Art und Weise kombiniert: Mechanik; Serie und Standard; Struktur; Material und Aufbau; Mobilität und Leichtigkeit.
Die Galerie Jean Prouvé dient auch als Forum, in dem die Werke des Designers mit den Werken jener Künstler im Dialog stehen, die zur selben Zeit aktiv waren wie er: César, Daniel Dezeuze, Tony Grand, Pierre Buraglio, François Morellet, André Cadere und Franck Stella. Ihre Werke teilen mit jenen Prouvés offensichtliche technische und formale Gemeinsamkeiten.
Im Jahr 2012 versammelte die Veranstaltung „Jean Prouvé à Nancy“ die Museen der Stadt und des Großraums Nancy um zwei neue Dauerausstellungsräume, vier Sonderausstellungen und einen Stadtrundgang, die den Blick auf diesen durch und durch modernen Konstrukteur erneuern sollten.